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Künstler: Skyfire Album: Timeless departure Erscheinungsjahr: 2001 Anspieltipp: Dimensions unseen Autor: Schumi „Willkommen bei Melodien für Millionen. Heute gastiert in der Show eine Band aus Schweden. Die fünf ambitionierten Musiker haben sich dem äußerst melodiezentrierten Death Metal verschrieben und gehen recht opulent zu Werke…eine Band, ein Album, ein Keyboard, zwei Gitarren, Melodien für die Ewigkeit. Hier sind Skyfire!“, höre ich den Dieter-Thomas Heck beim Lauschen dieser musikalischen Offenbarung aus Skandinavien in mir sinnieren. Und das kommt nicht von ungefähr, denn was die Band auf ihrem Debut fabriziert, ähem, zelebriert ist als eine Art Vehikel melodiöser Mannigfaltigkeit zu beschreiben. Dass sie ihren Stil konsequent beibehalten würden, zeigen die folgenden Veröffentlichungen „Mind revolution“ und „Spectral“. Jedoch sind die bereits erwähnten Melodiebögen in Korrespondenz mit den Keyboarduntermalungen nirgends so einprägsam wie auf „Timeless departure“. Man kann sich der Leidenschaft, die das Album versprüht, nur schwerlich entziehen. Das auf das Tasteninstrument reduzierte Intro wirkt wie ein Trigger, der uns in eine mystische Klangwelt befördert. Tragende Wogen heroischen Geklimpers geleiten uns durch das ganze Album und werden berührt von Gitarrenmelodien der Extraklasse, als eine Orthogonale in dessen Schnittpunkt der Rezipient in seiner akustischen Wahrnehmung einem vorläufigen Höhepunkt gewahr wird, bevor sich die Wogen wieder glätten, um eine erneute Konvergenz mit den Saiteninstrumenten anzutreten. Die rauen, gekeiften Vocals von Henrik Wenngren bilden zu dem annähernd romantischen Soundkonstrukt einen Kontrast, eine innermusikalische Ambivalenz, die durch das die Wogen nach vorne peitschende Drumming von Tobias Björk (zumeist im gehobenen Midtempo) noch verstärkt wird. Man fühlt sich in diesem Zusammenhang kompositorisch an das Freud´sche Prinzip von Thanatos und Eros (Libido) erinnert. Während die Stimme für den Destrudo steht, strebt der Reigen an unglaublichen Melodien eine fortwährende, lebensbejahende Existenz an. Hymnen wie das geniale „Dimensions unseen“ oder auch das treibende „From here to death“ laden zum enthusiastischen Mitgröhlen ein. Diese Tatsachen haben zur Folge, dass die Songs trotz ihrer opulenten, orchestralen Darbietung ordentlich Arsch treten. Empirische Studien haben diesen Sachverhalt bereits belegt, so kam es dazu, dass ob des orgiastischen Abfeierens der neun Songs mit reichlich Alkohol und stetig ansteigendem Lärmpegel (und proportional progressiver Lautstärkeregelung der Anlage), ein Hausherr seinerseits Hand bzw. Fuß anlegte, um den Allerwertesten eines anwesenden Metalheads unsanft zu touchieren (eine kleine Reminiszens – Anm. d. Verfassers). Nicht zuletzt auf Grund dieser Geschehnisse hat das Album bereits Kultcharakter. Hier ist auch die Innovationslosigkeit, die den Songs innewohnt, eher sekundär, da die Qualität der Musik im Vordergrund stehen sollte. Wer sich für Thyrfing´s „Valdr Galga“ oder deren Erstwerk begeistern kann und auch die Kinder vom Bodom zu seinen Favoriten zählt, wird seinen Spaß an der Platte haben. Dafür stehe ich mit meinem Namen…
Ihr (open-minded) Dieter-Thomas Heck
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